Raumfahrtforschung bei der IKON

Unser modernes Leben ist ohne die Raumfahrt kaum vorstellbar: Kommunikation und Fernsehberichterstattung rund um die Welt, Satellitennavigation oder präzise Klimaanalysen – all dies wäre ohne Raumfahrtforschung unmöglich. Die Raumfahrtforschung bringt Erkenntnisse über die Entwicklung der Erde, des Sonnensystems, des Universums und zu neuem Grundlagenwissen. Sie ist zudem Basis zahlreicher Innovationen, zum Beispiel in der Mikroelektronik oder Robotik. Auch viele neue Materialien sind das Ergebnis der Raumfahrtforschung. So wird ein extrem hitzebeständiger und dennoch leichter keramischer Werkstoff als Bremsbelag in der Automobilindustrie verwendet. Er entstammt der Forschung für Rückkehrtechnologien, in der an Hitzeschutzschildern für Raumkapseln und –gleiter geforscht wird.

Die Inhalte der Raumfahrtforschung der IKON sind am gesellschaftlichen Bedarf orientiert und liefern in diesem Zusammenhang zahlreiche neue Technologieentwicklungen für unterschiedliche Industriezweige. Gleichzeitig betreibt die IKON Grundlagenforschung für den reinen Erkenntnisgewinn und für die Etablierung neuer Forschungsfragen in diversen Disziplinen. Ziel ist stets ein hoher gesellschaftlicher und wissenschaftlicher Nutzen.

Mittelfristige Schwerpunkte der Raumfahrtforschung sind die Entwicklung und Realisierung von innovativen SAR-Technologien, die Verbesserung des Breitbandzugangs durch neue Ansätze für die Satellitenkommunikation insbesondere unter Verwendung optischer Technologien für die Datenübermittlung; Erforschung der Planeten, Asteroiden und Kometen in unserem Sonnensystem, einschließlich der besseren Beurteilung der möglichen Gefahr von Einschlägen von Himmelskörpern auf der Erde; Forschung an wiederverwendbaren Komponenten für zukünftige Trägersysteme zur Sicherung eines unabhängigen europäischen Zugangs zum Weltall, Erforschung von Raumtransport-Antrieben mit „grünen“ Treibstoffen in einer Weltraumumgebung und Entwicklung von robotischen Systemen zur teilautonomen bis autonomen Wartung von Satelliten und Infrastrukturen im All.

Zu den langfristigen Zielen der Raumfahrtforschung zählen etwa die Erdbeobachtung als Grundlage für die Erforschung von Umwelt- und Klimaveränderungen; die Beteiligung an internationalen Missionen zur Erforschung des Sonnensystems und extrasolarer Planetensysteme mit dem Ziel, extraterrestrisches Leben nachzuweisen; die Schaffung von grundlegendem und allgemeingültigem physikalischen sowie physiologischen Grundlagenwissen, auch für astronautische Präsenz im All; der breite Einsatz von optischen Kommunikationsverfahren für die ständige Verfügbarkeit von qualitativ hochwertigen Daten; die Entwicklung von Technologien für ein Frühwarnsystem vor Bedrohungen aus dem All und zur Beseitigung von gefährlichen Objekten aus dem Weltall; die Entwicklung von Robotern oder robotischen Bauteilen für den routinemäßigen Einsatz im erdnahen Orbit und in Explorationsmissionen; die Forschung an Komponenten für Raumfahrtantriebe und in Bezug auf die Umweltverträglichkeit von Treibstoffen.

 

Institut für Satellitensensorik

Quantengestützte Messtechniken werden bei der Sensorik von Satelliten bahnbrechende Verbesserungen ermöglichen. Durch eine extreme Präzisionssteigerung von Messtechnik und Sensorik eröffnen sich insbesondere in der Raumfahrt zahlreiche neuartige Anwendungsmöglichkeiten. Quantensensoren auf Basis von Bose-Einstein-Kondensaten, neuartige Atomuhren, Laser- und Materiewelleninterferometrie sind nur einige der Quantentechnologien, die kurz davor stehen, im Weltraum zur Anwendung zu kommen.

Weltweit werden Quantentechnologien zukünftig zu einem wesentlichen Treiber für Innovation und Wachstum.